Gruppenausflug auf den Wendelstein am 16. Juli 2022
– Bericht aus der Sicht eines begleitenden Erziehers –
Einige unserer Kinder sehen den Wendelstein jeden Tag auf ihrem Schulweg am Horizont – und doch kannten sie den Berg bislang nur von Weitem. Das Ziel für unseren Ausflug war somit schnell gefunden!
Die Hoffnung, die ich damit verband, ist, dass die Kinder, wann immer sie den Wendelstein im Blick haben, sich daran erinnern und voller Stolz sagen können: „Dort oben bin ich gewesen!“
„Mit einem Zug auf den Berg?“ In den Stimmen der Kinder lag sowohl Erleichterung, nicht zu Fuß den Gipfel erklimmen zu müssen und zugleich Erstaunen, wie ein Zug einen so steilen und hohen Berg hinauffahren können sollte.
Damit alle Kinder und Mitarbeitenden auf diesen gemeinsam Ausflug mitkommen konnten, mussten wir das Datum langfristig planen und hatten Glück, dass das Wetter auf unserer Seite war.
Früh morgens wurden alle Kinder geweckt. Anders als an Schultagen halfen alle mit, um rechtzeitig aufzubrechen. Unsere Fahrt ging nach Brannenburg zur Talstation der Wendelstein Zahnradbahn. Dort trafen wir auf unsere Kolleginnen und Kollegen unseres Teams und saßen alsbald aufgeregt im Zug. Mit einem Ruckeln ging die Fahrt los! Dann gleich die erste Enttäuschung: „Warum fährt der so langsam?“ Noch ehe eine Antwort ausgesprochen werden konnte, hingen die Kinder an der Scheibe und schauten hinaus, wie der Zug immer höher und höher fuhr und sich die Landschaft immer mehr veränderte. Wir hatten Glück, bereits auf der Fahrt nach oben ein Reh und eine kleine Gruppe Gämsen beobachten zu können. Allein die Fahrt war für die Kinder ein Abenteuer!
An der Bergstation angekommen, gingen wir als erstes zum Aussichts-punkt. Die Sicht reichte leider nur gerade so bis zur Zugspitze, aber für die Kinder, die die Welt von so weit oben noch nicht kannten, blieb es ein überwältigender Eindruck. Und noch einmal hatten wir das Glück, Gämsen beobachten zu können.
Als nächstes stand der Aufstieg auf den Gipfel an, aber nicht über die breitangelegten Serpentinen auf der Südseite, sondern über den Panoramaweg auf der Nordseite. Weiter unten, am Ausläufer des Geröllfeldes konnten wir einige Murmeltiere sichten. Dank unserer Ferngläser konnten die Kinder die Tiere ein wenig größer sehen.
Höher und höher führte uns der Weg. Als die ersten Kinder anfingen quengelig zu werden, tauchten das Observatorium und die Antenne vor uns auf. Die Kinder staunten, wie groß diese waren, jetzt, da sie direkt davorstanden. Kurz darauf erreichten wir auch schon unseren Picknick-Platz. Mit unserer Brotzeit gestärkt, schafften dann alle die restlichen Meter bis auf den eigentlichen Gipfel
Nach einem langen, schönen Tag fuhren am späten Nachmittag wieder mit der Zahnradbahn bergab. Überwältigt von den Eindrücken und den erlebten Abenteuern schliefen einige Kinder bereits im Zug und danach im Auto auf der Rückfahrt ein.
Noch am Abend schauten wir gemeinsam die Fotos von unserem Ausflug an. Mit diesen Eindrücken vor Augen bestätigten mir die jüngeren Kinder, was ich ihnen am Morgen versprochen hatte: dass dies das aufregendste Abenteuer in ihrem bisherigen Leben war!
Ganz herzlich möchten wir den großzügigen Spendern danken, die den Kindern und uns gemeinsam diesen tollen Ausflug ermöglicht haben und der sicher noch lange Zeit in den Kindern nachhallen wird. Wann immer wir zur Aussicht von Irschenberg spazieren gehen, werden wir in Richtung Wendelstein blicken und sagen: „Dort oben sind wir gemeinsam gewesen!“
Steffen Köhnlein
– Hausleitung –
